was passiert, wenn einer mama das kind von großeltern abgenommen wird? genau – sie springt einen kreis im quadrat 🙂
also zumindest ich. eines vorab – ich bin keine rabenmutter (zumindest in meinen augen und und in denen meines kindes, und er muss es ja wissen). ich liebe meinen sohnemann abgöttisch und genieße es, mit ihm im all die spielplätze, parks, schwimmbäder und cafés unsicher zu machen.
aber ich weiß eben auch um das riesige glück, wenn man solche eltern hat wie ich, mit denen ich mehr darüber diskutieren muss, wann sie mir das kind wieder zurückbringen als umgekehrt.
und so freute ich mich umso mehr, als es vor ein paar wochen mal wieder hieß: „julia, rück unseren enkelsohn heraus! wir haben einen garten, ein trampolin UND eine riesenschaukel. da können eure pseudo-idyllischen großstadtgrünflächen eh nicht mithalten.“
wenn man um die endlichkeit der dinge weiß, dann ist es das verkehrteste, was man tun kann, die mit wehmut und trauer zu betrachten und ihnen hinterherzutrauern noch bevor sie zu ende gehen! ich wusste, ich habe nicht so viel zeit, um diese mit trübsal blasen und wehmut zu verbingen. ich tat dinge, oft waren es sogar dieselben als mit kind, nur diesmal mit einem anderen gefühl. bewusster. und intensiver. und voller dankbarkeit all jenen gegenüber, die mir das ermöglichten (kurz innehalten, nein, ist nicht zu schnulzig…) ich danke euch, ihr lieben omas und opas (auch jene mit „ur“- davor) und schwestern.
und das habe ich dann gemacht:
ausschlafen
intensiv! habe jeden einzigen augenblick des sich-an-nichts- mehr-erinnerns-da-schlafens genossen.
rumtrödeln
ganz bewusst und absichtlich!
journalistsein, fernstudieren, in selbstmitleid und selbstzweifeln baden
ok, da lief ich kurz gefahr, damit zu übertreiben, aber dann kam ja noch das…
party machen
zum glück habe ich leute um mich, die mich von ihrer „to-party-with“-liste nicht gestrichen haben, nur weil julia eine „mama“ ist. also waren wir tanzen. ganz viel tanzen. und auch noch in verschiedenen clubs mit verschiedener muse (musik, muse – für mich einerlei). ich tat es wie sonst immer – sobald ein lied die tanzwut in mir weckt, folge ich dem ruf. muss. auch ohne darauf rücksicht zu nehmen, dass die tanzfläche noch proppenleer ist. ich meine hey, kann nix dafür, dass die leute sich erst ab einem bestimmten promillewert im blut zum tanzen trauen. dann hab ich eben solange mehr platz für meinen ausdruckstanz.
danke aber auch!
diese woche ohne kind hab ich genossen.
dann aber schlich sich auch langsam die sehnsucht nach dem „spidi“ ein.
nach kurzen verhandlungen bezüglich kindsauslieferung (er kam mit 5 tagen verspätung an!) durfte ich meinen helden wieder in die arme schließen.
jetzt sind wir wieder unterwegs, die großstadt-grünflächen unsicher machen.
Du schreibst mir da echten mitten aus der Seele. Für nichts würde die gemeinsame Zeit mit unserer kleinen Wanze hergeben wollen. Aber endlich mal wieder in seinem eigenen Tempo leben, ist was ganz feines.
Im Moment wohnen die Großeltern noch ziemlich weit weg, zu weit jedenfalls um jemanden mit drei zu zwei siebzigjährigen Menschen zu geben.
Aber meine Schwiegereltern ziehen bald bei uns ins Dorf. vielleicht sehen wir dann ja auch mal wieder ein Kino von innen, oder eine Sushibar, oder unseren Lieblingsitaliener ohne eine Teller mit nackeligen Nudeln bestellen zu müssen….
Hach….
Und trotzdem freue ich mich jeden Tag, wenn ich ihr lautes und meist viel zu frühes: „Halloo Pappaaaaaa!“ höre.
huhu, ja da hast du absolut recht 🙂 erst holt man sie sich in diese welt, und dann weint man „der guten alten zeit“ hinterher…das geht doch nicht! für mich sind kinder eine bereicherung, in jeder hinsicht. also auch dann, wenn sie mal nicht in meiner nähe sind 😀