Tacheles · 8. März 2020

„Schatz, wir müssen reden“

Mit diesen 7 Tipps optimierst du die Kommunikation mit deinem Partner

  • „Schatz, was denkst du? Schatz? Schaaaaatz…“
  • „Wir müssen doch darüber reden, Schatz!“
  • „Nie hörst du mir zu!“
  • „Nur am Reden, diese Frau.“
  • „Hör auf, mich ständig zu kritisieren!“
  • „Ich will einfach meine Ruhe.“

Ich nehme an, vielen kommen diese Sätze bekannt vor, wurden selbst mehrmals ausgesprochen bzw. angehört.

Also, ist da nun was dran an den ganzen Behauptungen von geschwätzigen Frauen und schweigsamen Männern? Reden Frauen wirklich mehr als Männer? Lösen Frauen wirklich ihre Probleme durchs Reden und Männer durchs Grübeln und Tun? Und: Reden Männer und Frauen wirklich stets aneinander vorbei?

Nun, was die Redehäufigkeit angeht, so wurde dieser Mythos bereits vor langer Zeit widerlegt. Quasselstrippen gibt es bei beiden Geschlechtern. Was die Art und Weise, mit Krisen umzugehen, angeht, so sind die Unterschiede auf jeden Fall da. Es gibt sicherlich zig Studien dazu und Expert*innen, die das bezeugen (wie z.B. in diesem Artikel), hier sei nur so viel dazu gesagt: Frauen suchen öfters das Gespräch und wollen eher über Probleme reden als die Männer.

Es geht eben wie immer um Kommunikation

Probleme lösen sich eben nicht dadurch, dass man sie aussitzt und sie ausschweigt. Das „Darüber reden“ muss sein. Genau da hapert es allerdings oft zwischen den Geschlechtern.

Denn Kommunikation ist zwar das A und O (abgedroschene Phrase, ja, aber einfach so wahr!), ist aber auch super schwierig.

Denn:

  • Die Worte und das Gesagte ist nicht immer ein und dasselbe

Worte sind nicht gleich Worte. Oft tragen sie mehrere Bedeutungen in sich. Manchmal verbergen sich sogar ganze Gedankenkonstrukte dahinter. Dann gibt es noch den berühmten Raum – den „Zwischen den Zeilen“. Das gibt viel, sehr viel Raum für Missverständnisse. Daher: Auch wenn wir mit unseren Partnern vielleicht dieselben Worte verwenden, müssen wir uns vergegenwärtigen, dass wir tatsächlich auch dasselbe meinen. Ansonsten sind Missverständnisse vorprogrammiert.

Miteinander reden, statt aneinander vorbei

Wollen wir eine lange, glückliche und harmonische Beziehung führen, dann müssen wir uns um eine offene, auf gegenseitigem Respekt und Einander-Zuhören basierte, den Partner nicht verletzende Kommunikation bemühen.

Wie gelingt dies? Versucht einfach folgende Tipps aus:

1. Hör dem Partner zu

Hör ihm richtig zu. So richtig. Heißt: Warte nicht einfach nur ab, bis er/sie fertig ist mit dem Reden, um einfach selber was zu sagen, sondern mach deine Ohren auf, und höre was er/sie zu sagen hat!

2. Formuliere Kritik/Beanstandungen positiv

Wähle deine Worte mit Bedacht. Worte können wirklich verdammt weh tun. Vermeide daher einfach alles, was den Partner irgendwie kränken kann. Weil Vorwürfe, Anschuldigungen, etc. einem auf den Kopf zu werfen – wozu soll das gut sein? Um das Problem zu „klären“? Damit erreichst du eher das Gegenteil.

3. Vermeide (verletzende) Du-Botschaften

Ist ein alter Hut, kennen wir bereits, haben wir nicht zum ersten Mal gehört. An Aktualität hat dieser Tip also gar nichts verloren. Wenn du ein Problem hast, dann formuliere es in der Ich-Botschaft, was für ein Problem du mit dieser oder jener Situation hast. Sage also, wie es dir dabei geht.

4. Greife nie, niemals nie, den Partner persönlich an

Wenn du was zu kritisieren hast, dann kritisiere eben dieses eine Merkmal, diese eine Reaktion von ihm/ihr, diese Verhaltensweise – aber nicht die Person als Ganzes.

5. Verwende keine Wörter wie „immer“ und „nie“

Nie hörst du mir zu.“, „Immer muss ich das machen.“ Lass diese verallgemeinernden Wörter weg. Denn sie stimmen meist nicht.

6. Versetze dich in seine/ihre Lage

Das fällt glaub ich vielen Menschen schwer, aber versuche es trotzdem: Versuche, die Situation/das Problem aus Sicht deines Partners/deiner Partnerin zu sehen. Vielleicht gelingt dir das und du wirst auf einmal Verständnis haben. Vielleicht.

7. Lass den „Zwischen den Zeilen“-Raum weg

Insbesondere dann, wenn es um schwierige Themen geht, dann bringt es wirklich nicht, Andeutungen zu machen und zu hoffen, der Partner würde es verstehen. Nein, tut er es nicht. Rede Klartext. (Dieser Tipp geht extra an uns Frauen. Ich hab es lange Zeit falsch gemacht. Und rede daher hier aus Erfahrung ;))

Ihr seht, miteinander reden, zumal über schwierige Themen, ist oft kein Zuckerschlecken. Gefahren lauern überall. Man muss an so viele Dinge denken. Aber mal ehrlich: Was wäre denn die Alternative? Wenn jede_r auf seiner/ihrer Sichtweise besteht und sich nicht bemüht, den Anderen zu verstehen, dann sind Frustration und Resignation vorprogrammiert. Und das Problem bleibt bestehen. Und wächst weiter und entzweit.

Daher: Es lohnt sich wirklich, sich mit den Regeln einer guten zwischenmenschlichen (und zwischengeschlechtlichen) Kommunikation auseinander zu setzen. Und da das „Darüber reden“-Wollen wohl unsere weibliche Superpower ist, liegt es eben an uns, den ersten Schritt zu tun. Fangen wir an.

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