was haben wir für pläne gemacht! morgen früh direkt nach dem frühstück zum strand düsen und ein abgeschiedenes stück felsen am strand unser nennen. der heutige tag zeigte allerdings: nicht nur träume sind schäume, sondern auch pläne sind manchmal nur dafür da, um sie allesamt beim ersten kontakt mit der realität über bord zu werfen.
den ganzen abend zuvor saßen vater und gatte über die karte gebeugt, und studierten routen zu diversen stränden. „heute waren wir am zlatni rt. morgen wollen wir zum kuvi-strand“, beschlossen sie und bastelten an der kürzesten und effizientesten route, die uns auf schnellstem wege zum glück führen sollte. das war der plan.
doch die realität ist manchmal ein wahrlich grausamer zeitgenosse. weder kamen wir am auserwählten strand an, noch ging der wunsch nach ruhe und abgeschiedenheit in erfüllung.
denn es ist nun mal so: eines der tollsten dinge am urlaub machen ist – kein zeitdruck zu haben. und nicht nur sonne und meer am strand zu genießen. sondern auch – auszuschlafen. ich gebe es zu: es gibt menschen, die ausgerechnet im urlaub zu frühaufstehern mutieren. ich zähle nicht dazu. auch der rest der familie zog es vor, lieber gemütlich aus dem schlaf zu ploppen anstatt mit stresshummeln im allerwertesten. mit ausnahme von vater – er gehört zu der oben genannten spezies frühaufsteher „zur falschen zeit am falschen ort“. immer wieder versucht er, unser antriebsmotor zu sein. nur – erfolgreich ist er damit relativ selten. bis die gesamte familie also strandfertig war, verging viel zeit.
„sie haben ihr ziel erreicht“, informiert kurze zeit später die navi-dame. neugierige blicke aus den fenstern. ein wunderschönes wohnviertel. kuvi-strand? fehlanzeige. vater wirkt leicht genervt. kurzerhand landen wir am strand von gestern. nun gut – dann brutzeln wir erneut am zlatni rt.
als wir am heutigen tag endlich das meer erreichen, steht die sonne bereits im zenit – und die urlaubskollegen liegen in reih und glied. und während ich noch zielstrebig zum ende der bucht stapfe, dort, wo es abgelegen ist und abgeschieden, erreichen mich elterliche gesprächsfetzen, die auch diesen plan bröckeln lassen. „ist jetzt eigentlich egal. bleiben wir hier und gehen schwimmen.“ -„ja, das meer ist überall gleich.“
ein leiser verdacht macht sich in mir breit: mutter und vater sind hypnotisiert. sobald sie das meer sehen, sind sie wie in trance, von einem einzigen gedanken erfüllt: rein ins wasser – und schwimmen. alle argumente, doch noch etwas weiter zu laufen, prallten an ihnen ab wie wasserperlen vom gefieder.
wir steckten ein flecken auf der wiese ab und blieben also unter leuten. mit der regelmäßigkeit eines jojo-effektes wechselten die zustände von „mir ist heiß. ich geh ins wasser“ zu „mir ist kalt. ich gehe wieder an die sonne“. was für ein riesenspass für die ganze familie!
einzig herr sohnemann musste mit sanfter gewalt herausgefischt werden. vom sonnen hält er nicht viel. seit er schwimmen kann, geht dieser fisch nicht mehr aus dem wasser. erst recht nicht, wenn er mit schnorchel und schwimmflossen mit den fischen um die wette schwimmen kann.
dafür eignet sich zlatni rt übrigens ganz gut. das wasser in der bucht ist ruhig und auch die verletzungsgefahr durch felsen im wasser hält sich in grenzen. für familien mit kindern ist er daher gut geeignet. eine kleine café-bar mit getränken und knabbersachen lässt dort keinen verhungern. wer etwas mehr action – und luxuriöseres ambiente beim sonnenbaden haben möchte, kann dies am anfang der bucht finden. dort liegt der mulini-strand, eine schicke cocktail-bar mit entsprechenden preisen inklusive.
wir blieben allerdings bescheiden und tranken heimische getränke an der familiären bar. abends hatte mutter und mich dann doch noch die neugierde gepackt. wie sieht es am am anderen ende der bucht aus? in der tat fanden wir schöne felsbuchten, die uns an jene in unserem fischerdörfchen erinnerten. also beschlossen wir: „morgen kommen wir hierhin.“