letzte nacht hat es in einigen teilen deutschlands heftig gewittert.
bäume sind umgefallen, asphalt aufgebrochen, autos demoliert. und es sind auch menschen gestorben.
es tut mir leid für die verstorbenen menschen, und für die angehörigen. ich finde es immer schrecklich und leide mit, wenn jemand diese welt verlassen muss, vor allem, wenn das sterben plötzlich, durch unfälle, geschieht.
dennoch muss ich sagen: ich finde unwetter faszinierend – und im gewissen sinne notwendig. denn dann ist es sie, die natur, unsere umwelt, die wir gewohnheitsmäßig zu zerstören pflegen und immer wieder in unseren größenwahnsinnigen allmachtsphantasien zu beherrschen träumen, die uns zeigt, dass wir das letztendlich nicht können.
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„der
mensch
ist
herr.
zu lande.
zu wasser.
und in der luft.
und nichts wird er verschonen.“
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wir begradigen flüsse, tragen berge ab, roden wälder, bauen staudämme – kurz, wir lassen keine möglichkeit aus, stets gegen die natur (anstatt mit ihr) zu arbeiten.
und dann kommt erdbeben. zu viel davon – und ganze dörfer sind in schutt und asche gelegt.
und dann kommt hitze. zu viel davon – und es herrscht dürreperiode, und waldbrände.
und dann kommt regen. zu viel davon – und es herrscht überschwemmung.
und dann kommt wind. zu viel davon – und es herrschen orkane, die ganze menschensiedlungen dem erdboden gleich machen.
lange zeit habe ich mir die hände über den den kopf geschlagen, den mund fuselig geredet, geschimpft wie ein rohrspatz.
über die menschenverursachte umweltzerstörung.
über plastik im meer.
über erdöl, das einfach in den ozeanen herausaussprudelt.
über atombomben-tests.
bis mir irgendwann der gedanke kam: halt ein, halt inne. zum aufregen hast du eigentlich keinen grund. mutter natur kann sich regenerieren. sie kann plastik abbauen – in ein paar hundert jahren. auch die atomverseuchten gebiete werden wieder belebbar sein – in ein paar tausend jahren. die erde wird sich erneuern. hat ja alle zeit der welt. wir sind es, die in einer plastikvermüllten, atomverseuchten umgebung nicht lebensfähig sein werden. also zerstören wir eigentlich nur uns selbst.
und angesichts dieser idiotie kann ich einfach nur lachend den kopf schütteln und denken: menschen, was seid ihr bloß für vollpfosten.
daher finde ich es großartig, wenn es regnet und gewittert. unwetter kommen relativ oft vor, und sie erinnern mich – und (hoffentlich) den einen oder anderen menschen auch daran, dass wir nicht das letzte wort haben werden auf diesem planeten.
schön gesagt!!