ok, das wetter könnte besser sein – für einen sommermonat ist der august ziemlich regnerisch und mürrisch unterwegs. aber wer sich durch das wetter die laune verderben lässt, der ist – sorry – nun selber schuld. ich zumindest hatte – trotz immer mal wieder zurückkehrender kleinen monsta (die im kopf, ihr wisst schon…) ein schöne ereignisse, aber lest selbst…
fasten feiern
essen, trinken, rauschgift, sex. das macht heutzutage den alltagsmenschen aus. wir leben, als gäbe es kein morgen. also wollen wir alles haben und sofort. das leben im hier und jetzt, im radikalen sinne.
verzicht hingegen wird oft naserümpfend abgetan. was, ich soll durst und hunger haben, die zigarettenschachtel wegpacken, meinen partner nur noch züchtig anfassen?
von sonnenaufgang bis sonnenuntergang nichts essen, nichts trinken, nicht rauchen, kein sex – das sind die grundlegenden dinge, auf die es im islamischen fastenmonat ramadan zu verzichten gilt.
lange zeit habe auch ich nur den kopf geschüttelt, als es wieder hieß: „ich faste“.
denn auch wenn ich das konzept des fastens an sich begrüsse, fällt mir das verzichten ziemlich schwer. ich will nicht hunger haben, und schon gar nicht durst!
das fand ich immer ziemlich krass. und unmöglich durchzuführen.
das einzige, was bei solchen vorurteilen hilft, ist es: selbst ausprobieren. also habe ich es dieses jahr gewagt – ich habe mit den muslimen mitgefastet.
zwar musste ich dann doch das eine oder andere mal ein schluck trinken, vor allem wenn ich merkte, dass der boden schwankt (ui,schwindelig!).
aber ich muss sagen – es funktioniert. du kannst tatsächlich 20 stunden lang auf lebensmittel im bauch verzichten.
ich habe diese zeit sogar genossen. ich hatte so viel mehr freie zeit! zeit, in der ich nicht mit essen kochen, essen, essen verdauen verbingen musste. und auch diese leere im körper war richtig befreiend. ihr glaubt mir kein wort? dann hilft nur eins: kühlschrank zu, kippe aus, fastet!
geburtstage feiern wie sie fallen
ok, das ist jetzt das komplette kontrastprogramm zum fasten. mein geburtstag fand knapp ein paar tage vor dem fastenende statt. darauf freute ich mich umso mehr. denn bei aller (neu gewonnenen) liebe zum fasten freute ich mich einfach darauf, wieder zu „normalen“ tageszeiten, also nicht mitten in der nacht, essen zu können. daher sollte meine geburtstagsfeier ein happening der besonderen art werden – also ein grillfest am rhein. leider dachten die elemente anders darüber – und setzten die grillwiese einen tag vor dem geburtstag unter wasser. gefeiert wurde trotzdem – die gäste stapelten sich einfach gemütlich in unseren vier wänden. bei der gelegenheit habe ich die kapazitäten meiner wohnung aus einem neuen blickwinkel betrachtet.
was ist bedingungsloses geben? heißt, du sollst nichts erwarten, verdammt
für das magazin „heute leben“ durfte ich dieses mal meine (radikale) sicht auf mein verständnis von bedingunslosem geben/schenken darstellen. seit langem kämpfe ich gegen diese in meinen augen absolut widersinnige „tradition“ vom schenken und zurückschenken-müssen.
schenken ist ein altruistischer akt, der schenkende sollte nichts erwarten, sollte es aus freiem willen und einzig und allein deswegen tun, weil er etwas geben, schenken will. weil er einfach nicht anders kann.
und so ärgert es mich, mehr noch – es bringt mich auf die palme – wenn leute etwas schenken und dafür etwas erwarten.
darüber habe ich mich jetzt ausführlich in einem artikel befasst, habe gewütet und getobt. als ich den artikel abschickte, den ich mit dem titel „bedingungsloses geben erwartet keinen dank“ überschrieb, dachte ich: oh oh – jetzt wird es kritik geben, fordere ich doch radikal, dass man gibt, ohne was zu erwarten. kein geben und nehmen. sondern nur ein geben.
aber als ich den – gelayoutet – zurück bekommen habe, war ich überglücklich.
die message ist angekommen 😀
erscheinen wird in der oktober-ausgabe von „heute leben“.
„es ist ein hart umkämpftes feld“- akademikercoaching und (kaum)(neue) erkenntnisse
wie ich bereits an einigen stellen habe durchscheinen lassen – mir geht es mit dem freiberuflertum nicht immer ganz gut. also bin ich immer wieder mal am durchforsten des stellenmarktes auf der suche nach der einen (festen) stelle, die mit einem mal meine existenzsorgen in luft auflöst.
bisher ohne erfolg.
feste stellen gibt es – an den orten, wo ich hin will – nicht. oder sie sind unbezahlt.
bewerbungen auf ausgeschriebene stellen habe ich nach einer weile gar nicht mehr verfasst, nämlich nachdem die x-te absage mit null-begründung (ich weiß, sie dürfen nicht, dann sind sie ja angreifbar….) ins haus flatterte.
es liegt an dem anschreiben, oder am lebenslauf – eindeutig.
dachte ich und ging zum akademiker-coaching.
mit der verblüffenden erkenntnis: mein coach sagte, „an ihrem lebenslauf und anschreiben ist nichts auszusetzen. alles wunderbar. ich wüsste nicht, was ich noch verbessern könnte…“
wie bitte? wenn es das nicht ist – was ist es dann???
mein coach kam selber aus der publizistik- und kommunikationswissenschaftlicher richtung und meint: es ist die branche. der mediensektor ist ein hart umkämpftes feld. neben den „ordentlichen“ journalisten tummeln sich da auch viele quereinsteiger, so wie ich. und dann sind sie womöglich singles, mobil und immer und überall einsetzbar…
ok, das hilft mir zwar jetzt auch nicht weiter aber dass meine absagen aus sicht des coachs nicht an meiner unfähigkeit der selbstbeweihräucherung liegt – das tat schon gut.