Sammelsurium · 12. August 2016

wohnungssuche in münchen. oder die sache mit dem halb vollen glas…

es ist nun tatsächlich so, dass wir, 4 wochen vor schulbeginn vom sohnemann, in münchen ohne wohnung da stehen. ich will ja nicht anfangen zu jammern, denn schließlich gehöre ich schon eher zu der spezies mensch, die das glas halb voll sehen, ABER: gerade leben wir im sogenannten „hotel mama“, was zwar schön ist, sich aber dennoch anders anfühlt, als zu zeiten, bevor man in die große weite welt hinausflatterte auf der suche nach großen abenteuern, großen erkenntnissen über die welt und sich selbst.
 

das glas ist halb voll! oder…doch nicht?

fakt ist: wir zogen unsere wurzeln aus dem doch schon sehr geliebten mainz, einzig und allein aus dem grund, dass wir das zerrissene pendler-familienleben nicht weiter leben wollten. wir fieberten mit hoffnungsvollem glitzern in den augen und mächtig zündstoff unterm hintern einem gemeinsamen neuanfang in münchen entgegen – allen warnenden stimmen ob des desaströsen wohnungsmarktes in münchen zum trotz.
 
und nun scheint es, als müssen sohnemann und ich doch wieder mit einem wochenendvater und -gatten vorlieb nehmen, da sich trotz intensiven suchens, nach besichtigungsterminen-anfragens und auf-antworten-wartens nichts ergeben hat. gar nichts. nada. für solche tollkühnen alternativen wie genossenschaften oder sozialwohnungen mangelt es entweder an geld oder an zeit – jedenfalls ist es für den derzeitigen moment für uns zu spät, auf diese weise an eine wohnung zu kommen.
 
da steht sie nun. eine große millionenstadt ohne wohnraum. also, ohne bezahlbaren wohnraum für uns selbstverständlich. wie kann das sein? wie ist das möglich? nun. ich habe darauf keine antwort.
 
ich habe zwar immer noch einen fünkchen hoffnung, dass vielleicht jetzt, genau jetzt in diesem augenblick, irgendwo in münchen (also, irgendwo in der nähe unserer wunschschule in ismaning natürlich) jemand (würde ja gern sagen „tot umfällt“, aber irgendwie fühle ich mich dabei schon ziemlich fies, aber andererseits, hm …) sehr spontan beschließt, seine 3-zimmer-wohnung mit balkon/garten (da katze dabei!) aufzugeben und ganz dringend nach jemand sucht, der quasi („quasi“, mama! so klingt es einfach dramatischer…) auf der strasse steht und nur darauf wartet, dass er einziehen kann. dass also jemand nach uns sucht. die hoffnung stirbt zuletzt.
 
aber irgendwann stirbt sie doch. oder? (zur erinnerung: unsere deadline ist der schulanfang in bayern. und der ist verdammt nah dran….). meine frage nun lautet: wie lange soll ich mein glas halb voll sehen und wann ist der zeitpunkt gekommen, dieses blöde glas auszukippen und dieser ganzen verdammten geschichte ein ende zu bereiten und sich auf ein leben in der provinz einzustellen? (hab ich schon erwähnt, dass unsere deadline der schulanfang in bayern ist?)
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